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Re: Allgemeine Frage bezueglich SPAM in AT.XXX-Newsgroups



Wolfgang Moser (wmoser·ANTISPAMREMOVEBIGLETTERSnetway.at) wrote:
> 1. Sollte man UCE?s und UBE?s ?berhaupt irgend jemandem melden?

siehe meinen Standard-Text am Ende dieses Postings.

> 2. Wer nimmt eigentlich die Cancels von Usenet-Messages vor?

Grundsaetzlich nur der Autor oder dessen Newsmaster.
In einigen genau definierten technischen (nicht inhaltlichen) Faellen
von eindeutiger Netz-Ueberlastung auch einer der dafuer allgemein
anerkannten Netz-Gurus. Siehe die Frendcancel-FAQ in de.newusers.infos

> 3. Wo kann man die Usenet-Struktur ein wenig einsehen? (Regeln,
> Postmaster, Moderatoren usw.)

in de.newusers.infos und news.announce.newusers

Und nun mein Text ueber UBE/UCE und Konsorten:


      Warnung vor unerwuenschten Nebenwirkungen im Usenet
      ===================================================

Wer mich liest
   
   Bedenken Sie, dass alles, was Sie in eine Usenet-Newsgruppen senden,
   eine Veroeffentlichung darstellt und nicht nur von den Personen
   gelesen wird, die Sie erreichen wollen, sondern auch von anderen
   Personen und Robot-Programmen.
   
Wer mir antwortet
   
   Sie muessen immer damit rechnen, dass Sie auf eine vernuenftige Frage
   oder einen vernuenftigen Diskussionsbeitrag nicht nur vernuenftige
   Antworten bekommen, sondern von manchen Leuten auch unrichtige oder
   dumme Antworten oder emotionale Beschimpfungen.
   
   Erfahrungsgemaess ist es am besten, solche Antworten einfach zu
   ignorieren und den Aerger nicht durch Gegenreaktionen noch zu
   verschlimmern. Hingegen kann es hilfreich sein, wenn Sie solche
   Personen oder Themen mit dem Filter-Mechanismus Ihres Newsreader-
   Programms ("Killfile") automatisch ausblenden und damit fuer Sie selbst 
   unsichtbar machen.
   
   Es gibt einige psychisch gestoerte Personen, die das Usenet dazu
   benutzen, um ihre Komplexe oder Aengste abzureagieren. Nur erfahrene
   Psychiater wissen, wie man mit diesen Personen richtig umgeht.
   
Falsche Adressen
   
   Leider kommt es immer wieder vor, dass jemand absichtlich oder
   unabsichtlich einen falschen Namen oder eine falsche Mail-Adresse im
   From-Header angibt. Wenn Sie eine besonders laestige Meldung sehen,
   muss diese also nicht unbedingt vom angegebenen Autor stammen.
   Erfahrene Benutzer koennen solche Faelschungen auf Grund des
   Path-Headers erkennen und auf den echten Ursprung zurueckfuehren, 
   auch solche Luegen haben also "kurze Beine".
   
Mailbomben
   
   Immer wieder wird die Moeglichkeit diskutiert oder sogar dazu
   aufgefordert, sogenannte "Mailbomben" an unliebsame Netz-Teilnehmer zu
   senden, d.h. sehr viele oder sehr grosse Dateien an die vermeintliche
   Mail-Adresse dieser Person oder Firma zu senden.
   
   Tun Sie das niemals! Wie bei allen terroristischen Aktionen treffen
   Mailbomben immer vor allem Unschuldige (in diesem Fall alle Benutzer
   des Internet und alle Kunden der beteiligten Internet-Provider), und
   sie kommen in vielen Faellen als Bumerang an den Computer des
   Absenders zurueck.
   
   Das gleiche gilt fuer den Missbrauch von Mailing-Listen.
   
Datenbanken
   
   Es gibt einige grosse Datenbanken, in denen alle Usenet-Postings
   gesammelt werden, um eine Suche nach Stichworten und Autoren zu
   ermoeglichen (z.B. Dejanews http://www.dejanews.com/ oder Altavista
   http://www.altavisata.digital.com/ ). Manche von ihnen speichern die
   Usenet-Postings im Sinne einer historischen Welt-Bibliothek auch ueber
   sehr lange Zeitraeume hinweg.
   
   Sie muessen also damit rechnen, dass auch noch in vielen Jahren
   jedermann ueberpruefen kann, welche Meinungen Sie in welchen
   Newsgruppen vertreten haben. Ueberlegen Sie deshalb immer gut, was Sie
   ueber Usenet-News veroeffentlichen wollen: "Erst denken, dann senden!"
   
   Bei manchen Suchhilfen kann man die Bekanntgabe mit dem Header
   X-No-Archive: yes
   verhindern, aber Garantie dafuer gibt es keine.
   
Anonymes Senden
   
   Fuer Faelle, in denen ein anonymes Versenden von Usenet-Artikeln
   unbedingt notwendig ist (z.B. bei Fragen zu persoenlichen,
   gesundheitlichen oder seelischen Problemen), gibt es eigene Services,
   die eine anonyme Teilnahme an Usenet-Diskussionen (mit sicherer
   Verschluesselung der Adresse, an die Sie die Antworten erhalten)
   ermoeglichen, siehe z.B. http://www.iks-jena.de/mitarb/lutz/anon/ und
   die FAQ in de.answers. Das blosse Verfaelschen der Namens- und
   Mail-Adressen-Angaben in Ihrem Newsreader-Programm eignet sich dafuer
   nicht (siehe oben).
   
Adresslisten und Reklame-Mail (UCE, UBE)
   
   Kommerzielle Firmen sind an Adressen-Listen (auch Mail-Adressen-Listen) 
   von potentiellen Kunden interessiert. Es gibt Unternehmen, die alle 
   in Usenet-Postings oder auf Web-Pages veroeffentlichten Mail-Adressen 
   sammeln und verkaufen oder selbst fuer Reklame verwenden. Wenn Sie also 
   etwas in einer Usenet-Newsgruppe oder auf einer Web-Page veroeffentlichen, 
   dann muessen Sie damit rechnen, dass Sie in Ihrer Mailbox nicht nur 
   "echte" Briefe sondern auch irgendwelche Werbesendungen erhalten werden - 
   so aehnlich wie auch in ihrer normalen Papier-Post.
   
   Erfahrungsgemaess ist es am besten, solche unverlange E-Mail (UCE oder
   UBE, unsolicited commercial mail bzw. bulk mail) einfach zu loeschen
   und zu ignorieren und nicht darauf zu antworten. Es kann dabei
   hilfreich sein, Mail von solchen unerwuenschten Absendern durch den
   Filter-Mechanismus Ihres Mail-Programms oder Ihres Internet-Providers
   automatisch ungelesen zu loeschen.
   
   Wenn man Beschwerde dagegen einlegen will, muss man die Mail-Header
   sehr genau pruefen, um den tatsaechlichen Absender herauszufinden und
   nicht Unschuldige zu belaestigen. Siehe auch http://www.abuse.net/
   
Schutz gegen unverlangte E-Mail (UCE, UBE)
   
   Bei serioesen Adressensammlern hat man eventuell Erfolg, wenn man um
   die Loeschung gemaess Datenschutzgesetz bittet. Bei den meisten
   Adressensammlern und Werbefirmen ist es aber besser, gar nicht zu
   antworten. Manche von Ihnen geben sogar absichtlich an: "Wenn Sie
   diese Werbung nicht mehr erhalten wollen, senden Sie uns eine Antwort
   mit dem Wort REMOVE." Wenn Sie das tun, dann haben Sie der Firma damit
   bewiesen, dass Ihre Mail-Adresse gueltig und aktiv ist und daher in
   Zukunft sogar bevorzugt fuer andere Werbeaktionen verwendet wird.
   
   Am besten ist es, Sie bitten Ihren Provider, geeignete Massnahmen zu
   Ihrem Schutz gegen unerwuenschte Mail einzurichten (Filter, "Teer-
   gruben" oder dergleichen, siehe http://www.sendmail.org/antispam.html 
   und http://www.iks-jena.de/mitarbeit/lutz/usenet/teergrube.html und 
   andere Quellen).
   
   Manche Leute glauben, sich gegen unverlangte Mail dadurch schuetzen zu
   koennen, dass sie ihre Usenet-Postings mit einer ungueltigen oder
   gefaelschten Mail-Adresse absenden. Dies ist aber keinesfalls
   empfehlenswert. Einerseits bewirken Sie damit eine unerwuenschte
   Zusatzbelastung des Netzes und der System-Administratoren durch die
   entstehenden Mail-Fehlermeldungen, und andererseits werden Sie dann
   nicht nur weniger unerwuenschte Werbung, sondern auch weniger
   erwuenschte Antworten bekommen.
   
   Letzten Endes ist eine Alles-oder-nichts-Frage: 
      Sie koennen nur entweder veroeffentlichen oder geheim bleiben.
   

--
Hubert Partl                 partl·mail.boku.ac.at
ZID BOKU Wien                http://www.boku.ac.at/
         ~~~~~~~an~der~schoenen~blauen~Donau~~~~~~~
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